Aufklärung statt Verbote
sup.- Werbung ist im Leben von Kindern allgegenwärtig. Sie begegnet ihnen im Supermarkt, auf Plakatwänden, im Kino, in Zeitschriften, im Fernsehen und im Internet. Werbung und andere Formen kommerzieller Kommunikation gehören – in den durch Staat und Selbstregulierung der Werbewirtschaft gesetzten Grenzen – zu den alltäglichen Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen. Statt spezielle Werbeverbote für Kinder z. B. für Softdrinks oder Fast-Food-Produkte zu fordern, ist es nach Ansicht von Medienpädagogen weitaus sinnvoller, den offensiven Umgang mit Werbung zu fördern. Diese Zielsetzung verfolgt die 2004 ins Leben gerufene medienpädagogische Initiative Media Smart (www.mediasmart.de), die Kindergärten und Grundschulen kostenlose Lernmaterialien zur Verfügung stellt. „Wir wollen, dass Kinder im Rahmen von Medienkompetenz sich auch selbstbestimmt und kompetent mit Werbung auseinandersetzen können und lernen, diese zu durchschauen“, sagt Prof. Stefan Aufenanger (Universität Mainz) als Media Smart-Beiratsmitglied. In dieser Hinsicht sind jedoch nicht nur die Kitas und Schulen gefragt, sondern auch die Eltern.
Media Smart hat fünf Tipps zusammengestellt, wie Mütter und Väter die Werbekompetenz ihrer Sprösslinge stärken können:
Selbstbewusstsein fördern: Viele Wünsche entstehen durch den Einfluss von Freunden und Gleichaltrigen. Es ist wichtig, dass Kinder lernen, eigenständige Entscheidungen zu treffen. Dazu gehört ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein.
Im offenen Gespräch bleiben: Vertiefen Sie die Auseinandersetzung mit Werbung und Konsum durch offene Gespräche. Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, seine Ansichten und Ideen zu formulieren. Nehmen Sie diese ernst, ohne Ihr Kind sofort belehren zu wollen. Ein wechselseitiger Lernprozess ist nachhaltiger als aufgestülpte Verbote.
Vereinbarung im Umgang mit Geld: Gerade wenn es um Taschengeldausgaben geht, sind feste Vereinbarungen und Absprachen wichtig. Diskutieren Sie Kaufwünsche und Geldausgaben und loben Sie sinnvolles Sparverhalten. Sagen Sie bewusst „nein“ zu überzogenen Wunschvorstellungen und begründen Sie Ihre Entscheidung.
Informationen über neue Werbeformen: Beschäftigen Sie sich in regelmäßigen Abständen mit neuen Werbeformen, vor allem mit Werbung im Internet (z. B. bei www.fragfinn.de). Nur so können Sie Ihr Kind darauf aufmerksam machen und ihm bei Fragen sicher zur Seite stehen.
Gemeinsam im Internet surfen: Weisen Sie Ihr Kind beim gemeinsamen Surfen im Internet auf Werbung hin und zeigen Sie ihm typische Merkmale und Erscheinungsformen von Online-Werbung. Lassen Sie sich zugleich Werbung von Ihrem Kind zeigen und erklären. Lernen funktioniert am besten im aktiven Austausch miteinander.
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