Treibhausgasminderungspflicht mindert Biodieselabsatz

01.03.2016 | Verschiedenes

UFOP sieht erwarteten Effizienzwettbewerb bestätigt

Treibhausgasminderungspflicht mindert Biodieselabsatz

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) sieht ihre Erwartungen zu der am 1. Januar 2015 in Deutschland eingeführten Treibhausgas-Minderungspflicht durch die Absatzentwicklung bei Biodiesel bestätigt. Trotz eines Rekordverbrauches von etwa 37 Mio. Tonnen Dieselkraftstoff im Jahr 2015 ging der Biodieselabsatz gegenüber 2014 um 0,165 Mio. Tonnen zurück. Der Beimischungsanteil von Biodiesel sank nach Angaben des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) von 6,5 Prozent im Jahr 2014 auf 5,8 Prozent.

Wäre beim Rekordabsatz von Dieselkraftstoff wie im Jahr 2014 ein Beimischungsanteil von 6,5 Prozent erreicht worden, hätte der Biodieselbedarf um etwa 0,250 Mio. Tonnen über den aktuellen Absatzmengen gelegen. Dies zeigt deutlich den Effekt des durch die neue Regelung in Deutschland ausgelösten Effizienzwettbewerbs unter den Biokraftstoff-Rohstoffen. Die Begründung dieser umwelt- und ressourcenpolitisch erwünschten Wirkung lieferte die Bundesanstalt für Landwirtschaft (BLE) nach Auswertung der Nachhaltigkeitsnachweise für das erste Quartal 2015. Danach betrug die Treibhausgas-Minderung gegenüber dem fossilen Kraftstoff durchschnittlich 60 Prozent, statt der derzeit gesetzlich geforderten Vorgabe von 35 Prozent. Mit erheblich weniger Biodiesel konnte die Mineralölwirtschaft also die Klimaschutzverpflichtung in Höhe von 3,5 Prozent erfüllen.

Die UFOP bekräftigt mit Hinweis auf den in der Bioökonomie bisher einmaligen Treibhausgas-Effizienzwettbewerb, dass mit den aktuellen Absatzmengen nicht das gesamte Potenzial an Treibhausgas-Minderung ausgeschöpft wurde. Denn Biodiesel kann dem Dieselkraftstoff laut Norm bis zu einem Anteil von 7 Prozent beigemischt werden. An dieser Beimischungsgrenze sollte sich daher die notwendige Treibhausgas-Minderungsverpflichtung orientieren, fordert die UFOP. Der Verband spricht sich daher für eine Anhebung der derzeit geltenden Einsparvorgaben aus.

Die UFOP weist darauf hin, dass die Biokraftstoffproduktion der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt für Rapsöl ist und damit einen erheblichen Beitrag zur Stabilisierung der Erzeugerpreise leistet. Im Bereich der stofflichen Nutzung oder Nahrungsmittelverwendung haben die stark gesunkenen Pflanzenölpreise nicht zu einem höheren Absatz geführt, bedauert der Verband.

Das hierzulande und in der Europäischen Union als Nebenprodukt der Herstellung von Biodiesel erzeugte, gentechnikfreie Rapsprotein ersetzt zunehmend importiertes Soja in der Futterration. Diese auch im Sinne der Kreislaufwirtschaft wünschenswerte Entwicklung kann jedoch nur dann fortgeführt werden, wenn die energetische Nutzung von nachhaltig zertifiziertem Rapsöl auch in Zukunft möglich ist. Diese Aspekte müssen Eingang in die Dekarbonisierungsstrategie der Bundesregierung im Klimaschutzplan 2050 finden.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) vertritt die politischen Interessen der an der Produktion, Verarbeitung und Vermarktung heimischer Öl- und Eiweißpflanzen beteiligten Unternehmen, Verbände und Institutionen in nationalen und internationalen Gremien. Die UFOP fördert Untersuchungen zur Optimierung der landwirtschaftlichen Produktion und zur Entwicklung neuer Verwertungsmöglichkeiten in den Bereichen Food, Non-Food und Feed. Die Öffentlichkeitsarbeit der UFOP dient der Förderung des Absatzes der Endprodukte heimischer Öl- und Eiweißpflanzen.

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