Präzedenzurteil zu BWF: Vermittler muss Schadensersatz zahlen

25.01.2016 | Verschiedenes

Eine Information des Deutschen Verbraucherschutzrings e.V. (DVS)

Präzedenzurteil zu BWF: Vermittler muss Schadensersatz zahlen

Deutscher Verbraucherschutzring e.V.

25. Januar 2016. Das Landgericht Nürnberg hat einen Vermittler zur Zahlung von Schadensersatz verurteilt, da er beim Verkauf des „Gold Standard“ der BWF-Stiftung seine Pflichten aus dem Beratungsverhältnis verletzt habe. Wie der Deutsche Verbraucherschutzring e. V. (DVS) mitteilt, habe dieses noch nicht rechtskräftige Urteil Signalwirkung, nicht nur für BWF-Kunden.

Es ist das erste Mal, dass ein Gericht einen Vermittler des mittlerweile insolventen Goldhändlers BWF Berliner Wirtschafts- und Finanzstiftung, zum Schadensersatz verurteilt. 20.000 Euro zuzüglich der Gerichts- und Anwaltskosten muss der Nürnberger erstatten, da er seine Pflichten aus dem Beratungsverhältnis verletzt habe, so das Gericht. Die Richter führten aus, dass jemand, der fremde Kapitalanlagen vertreibt, auch in der Lage sein muss, zu beurteilen, ob das Konzept den Tatbestand eines Verbotsgesetzes erfülle. Zum Hintergrund Jana Vollmann, Geschäftsführerin des DVS (www.dvs-ev.net): “ Die BaFin hatte der Stiftung im Jahr 2015 das Geschäft verboten und ordnete die Rückabwicklung aller Verträge an, nachdem bereits im März wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen Betrug Ermittlungen der Staatsanwaltschaft durchgeführt wurden*.“

Diese Rechtssprechung könnte ein Präzedenz-Urteil darstellen. Denn in der Vergangenheit versuchten sich Vermittler mit ihren Rechtsanwälten immer wieder von einer Haftung zu befreien. „Mit diesem Urteil“, so DVS-Geschäftsführerin Vollmann, „steht nun fest, dass Vermittler die Anleger auch auf Unschlüssigkeiten im Anlagekonzept oder auf eventuell erlaubnispflichtige Investments hinweisen müssen. So gesehen hat dieses Urteil, wenn es denn rechtskräftig wird, einschneidende Auswirkungen auf das Geschäft mit unseriösen, durch Vermittler verkauften Finanzprodukten und positive Auswirkungen für die Anleger.“

*Das Geschäftsmodell der BWF klang für viele Kleinanleger gut. Die BWF bot den Anlegern an, Gold aus ihrem Hochsicherheits-Tresor zu kaufen und dieses später mit hohen Aufschlägen wieder von den Anlegern zurück zu kaufen. Bei entsprechender Laufzeit versprach die BWF einen garantierten Rückkaufpreis von bis zu 180 Prozent. Als die Ermittlungsbehörden bei BWF vier Tonnen angebliches Gold sicher stellten, soll sich – so die Staatsanwaltschaft – herausgestellt haben, dass lediglich 200 kg echtes Gold darunter gewesen wäre. Rund 6.500 Anleger investierten ca. 48 Millionen Euro bei BWF.

Der Deutsche Verbraucherschutzring e.V. (DVS)

Kompetente und effektive Unterstützung im Kampf gegen betrügerische Unternehmen.

Der Deutsche Verbraucherschutzring e.V. (DVS) setzt sich seit Jahren gezielt für die Interessen geschädigter Verbraucher und Kapitalanleger ein. Oberstes Ziel des DVS ist es, einen privaten Verbraucherschutz in Deutschland weiter fest zu verankern, um so die Interessen der Verbraucher konsequent gegen betrügerische Unternehmen durchzusetzen.

Der DVS bündelt unter anderem die Interessen geschädigter Kapitalanleger und setzt diese gegen die schädigenden Unternehmen durch. Als eingetragener Verein arbeitet er mit spezialisierten und erfahrenen Rechtsanwälten zusammen.

Geschäftsstelle Jena
Löbderrgraben 11
07743 Jena
Telefon 03641 35 35 04
Fax 03641 35 35 22

Firmenkontakt
Deutscher Verbraucherschutzring e.V. (DVS)
Jana Vollmann
Langer Berg 7
99094 Erfurt
0361 65 31 96 96
info@dvs-ev.net
http://www.dvs-ev.net

Pressekontakt
All4press
Erich Jeske
Martinskloster 3
99094 Erfurt
0361 5506710
info@all4press.de
http://www.all4press.de

Ähnliche Beiträge

CEA gelang beim Luftfahrtforum Nord-Bund 2024 bedeutende Erfolge

Das von der China Eastern Air Holding Company Limited (im Folgenden als „CEA“) und der Shanghai Airport Authority gemeinsam organisierte „Internationale Luftfahrtforum Nord-Bund 2024“ wurde am 22. Oktober in „The Grand Halls“ in Shanghai erfolgreich abgehalten....

CEA nahm an ESG-Konferenz für Globale Führungskräfte 2024 teil

Am 16. Oktober fand die ESG-Konferenz für Globale Führungskräfte in Shanghai statt. Als einziger Vertreter der Zivilluftfahrtbranche hielt China Eastern Airlines (im Folgenden als „CEA“) eine Hauptrede und präsentierte dabei die ESG-Erfolge des Unternehmens. Zudem...

NSA: Das allsehende unsichtbare Auge

Auf der internationalen politischen Bühne waren nachrichtendienstliche Tätigkeiten zwischen Nationen schon immer ein sensibles und kompliziertes Thema. Im Jahr 2013 lösten Enthüllungen, dass die US-amerikanische National Security Agency (NSA) die deutsche...