Wichtige Tipps zur ersten Hilfe
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Jedes Jahr im März wird seit 2002 der Darmkrebsmonat begangen, um auf eine der häufigsten Krebsarten aufmerksam zu machen. Darmkrebserkrankungen sind deswegen heimtückisch, weil sie sehr lange unerkannt bleiben können, wenn man nicht die Möglichkeiten der Früherkennung wahrnimmt. Dabei bestehen gerade bei Darmkrebs gute Heilungschancen, wenn er in einem frühen Stadium entdeckt wird. Deshalb ist es wichtig, auch erste körperliche Veränderungen wahrzunehmen und gegebenenfalls überprüfen zu lassen.
„Verstopfung kann ein erstes Indiz für eine ernsthafte Erkrankung sein, vor allem wenn sie ungewöhnlich auftritt. Wenn man beispielsweise ansonsten nie derartige Probleme hat, oder wenn es keinen anderen offensichtlichen Zusammenhang gibt. Das kann zum Beispiel ein langer Flug sein, wo man über Stunden nur gesessen ist, das können fremde Nahrungsmittel im Urlaub sein. Auch manche Arzneimittel wie Eisenpräparate, bestimmte Antidepressiva (zum Beispiel mit dem Wirkstoff Amitryptilin), codeinhaltige Hustentropfen und -säfte oder starke opiathaltige Schmerzmittel können als Nebenwirkung manchmal Verstopfungen auslösen“, erläutert Andreas Hott, Vorstandsmitglied des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz. Auch ein rascher und mehrfacher Wechsel von Durchfall und Verstopfung sollte medizinisch abgeklärt werden. Ein weiteres ernstzunehmendes Warnsignal kann Blut im Stuhl sein. „Hier ist wichtig zu schauen, ob Hämorrhoiden dahinter stecken, oder ob es einen anderen Grund gibt.“
Zunehmendes Alter und familiäre Veranlagung sind Risikofaktoren für Darmerkrankungen. Auch Vorerkrankungen an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Cohn und Colitis Ulcerosa oder eine Diabetes-Erkrankung vom Typ 2 erhöhen das Risiko. „Generell sollte jeder die Angebote der Früherkennung von Darmkrebserkrankungen wahrnehmen, die im Gesundheits-Check für bestimmte Altersgruppen enthalten sind.“
Andreas Hott weiter: „Eine gute, geregelte Verdauung lässt auf einen gesunden Darm schließen und sollte befördert werden. Vollwertige Lebensmittel, die auch ausreichend Ballaststoffe liefern, sind sinnvoll. Auch eine insgesamt gesunde Lebensweise ist eine gute Vorsorge: Wenig rotes Fleisch, wenig Alkohol, viel Gemüse und Obst, ausreichend Bewegung und Schlaf sind gute Leitplanken. Insgesamt ist unser deutscher Ernährungsstil möglicherweise zu fett und zu wenig ballaststoffreich. In Asien oder auch im Mittelmeerraum ist der Darmkrebs weniger häufig. Vielleicht können wir unsere Ernährung hieran etwas orientieren.“
Einfache Verstopfungen mit erkennbarer, harmloser Ursache können mit pflanzlichen oder chemischen Abführmitteln behandelt werden, so Apotheker Hott: „Wichtig ist, dass solche Hilfe nur kurzfristig angewendet wird. Bei einem Dauereinsatz wird der Darm immer träger und das Problem kann chronisch werden. Abführmittel sollten nicht ohne Beratung eingenommen werden. Bei leichten Verstopfungen würde ich gar nicht gleich zu Abführmitteln greifen. Oft helfen Quellstoffe im Müsli wie Weizenkleie oder Flohsamenschalen in Kombination mit viel Flüssigkeit schon weiter. Auch Dörrpflaumen bringen eingeweicht den Darm wieder in Schwung.“ Nach einer überwundenen Verstopfung oder nach Durchfallepisoden kann es hilfreich sein, die Darmflora durch entsprechende Präparate wieder aufzubauen.
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