Richtfest in Luckenwalde: Werner Weng und der Verein 50life haben ein gewaltiges Baudenkmal endgültig aus dem Dornröschenschlaf geweckt – erste Wohnungen bezogen
(Luckenwalde, September 2015) – Unterstützt von Bürgermeisterin Elisabeth Herzog-von der Heide, dem Berliner Architekten Björn Grimm, der Restauratorin Andreea Banea-Grimm, deutschen und polnischen Handwerkern aus verschiedensten Gewerken sowie den ersten Bewohnern konnten Investor Werner Weng und Zimmerermeister Detlef Binge geladene Gäste und Nachbarn zum Richtfest im Luckenwalder Gebrüder-Heinrich-Stift begrüßen.
Darauf, dass in den schlossartigen historischen Gebäuden des Gebrüder-Heinrich-Stifts im brandenburgischen Luckenwalde noch einmal Richtfest gefeiert würde, hätte vor fünf Jahren keiner gewettet. Das einstige Schmuckstück brandenburgischer Backsteinarchitektur im neogotischen Stil schien unrettbar dem Verfall preisgegeben zu sein. Dann kam der schwä-bische „Kapitalist“ Werner Weng, verguckte sich in die Gebäude – und stellte alle Klischees und Vorurteile auf den Kopf.
Ganz so einfach wie es heute aussieht, wurde es Werner Weng indes nicht gemacht. Einmal wurde sogar spekuliert, er wolle in den maroden Gemäuern eine Sekte unterbringen. Bei Maultaschen und Spätburgunder Rotwein kann er, der sich die Bezeichnung „Querdenker“ gerne gefallen lässt, heute darüber scherzen.
Wenn Werner Weng sein Projekt 50life erklärt, könnte man meinen, die Idee müsse immer in der Luft gelegen und gewartet haben, bis die Zeit reif war. „Ich war sofort fasziniert, als ich das frühere Feierabendheim, das die Tuchmacher Gebrüder Heinrich für ihre ehemaligen Arbeiter errichteten, sah“, sagt er. Die Gebäude, die zwei Weltkriege und die DDR überstanden hatten, waren durch den 13 Jahre dauernden Leerstand ab den späten 1990er Jahren „etwas mitgenommen“. Dennoch wagte Werner Weng, als er das Ensemble im Jahr 2012 erwarb, das Versprechen, es bis zur 800-Jahrfeier der ersten urkundlichen Erwähnung Luckenwaldes Ende 2016 komplett zu sanieren – mit welcher Funktion blieb zunächst offen.
Nachdem sich der neue Eigentümer intensiv mit den Themen „Neue Wohnformen im Alter“ und „Mehrgenerationenwohnen“ zu beschäftigen begonnen hatte, entwickelte er die Idee für das Wohn- und Lebensprojekt 50life: Hier in Luckenwalde, vor den Toren der Single-Hauptstadt Berlin, in einem Park am Ufer der Nuthe sollten vor allem – aber nicht nur! – Menschen ab 50 unter Umständen zusammenleben, die maximale Individualität auf der einen Seite und das größtmögliche Potenzial für gemeinschaftliche Aktivitäten auf der anderen Seite verbinden. Kein betreutes Wohnen, kein Alters- oder Pflegeheim, vor allem aber keine bewachte Wohlfühloase für betuchte Ältere, sondern ein Projekt, bei dem alle, die wollen, auf alle Ressourcen zugreifen können, aber zu nichts verpflichtet sind. Werner Weng dachte dabei ebenso an Singles wie an Paare oder Freunde, die zusammen leben möchten wie an Familien mit Kindern. Für viele überraschend: Die Mieten werden das übliche Luckenwalder Niveau nicht überschreiten.
„Luckenwalde soll wieder wachsen“, sagt Werner Weng, und er meint das absolut ernst. Nachdem er und seine Baustelle zwei schlimme Stürme, zwei heftige Nuthe-Hochwasser sowie diverse Auflagen von Denkmal-, Brand- und Arbeitsschutz bewältigt haben, ist er sicher, dass er sein Teil zu diesem Wachstum beitragen kann.
Darauf, dass sie Werner Weng von Anfang an vertraut hat, darf die Luckenwalder Bürgermeisterin Elisabeth Herzog-von der Heide heute stolz sein: „Dieser Investor ist für uns ein Geschenk des Himmels“, versicherte sie anlässlich der öffentlichen Präsentation des Projekts vor zwei Jahren. Beim Richtfest durfte sie sich angesichts der „Wiedergeburt“ eines der bedeutendsten Bauwerke in ihrer Stadt rundum bestätigt sehen. „Hier kamen visionäre Kraft, Finanzkraft und Bodenhaftung zusammen, die Stadt kann sich wirklich glücklich schätzen“, so die Bürgermeisterin.
Dass es diesem Investor nicht darum geht, mit möglichst geringem Einsatz den maximal möglichen Gewinn zu realisieren, hat heute jeder verstanden. Sein wichtigster Gewinn ist die Erweckung der historischen Bausubstanz – der man kaum ansieht, dass über 200 Fenster durch ziemlich originalgetreue Nachbauten ersetzt werden mussten – aus dem Dornröschenschlaf. Dass dies kein Grund ist, auf Verluste hinzuarbeiten, macht Werner Weng freilich auch deutlich: „Heute sind schon fünf Wohnungen im Nuthe-Flügel bezogen, weitere fünf folgen noch vor Weihnachten“, erklärt er. Auch beim ersten Richtfest am 9. Oktober 1899 seien die ersten Räume schon bezogen gewesen.
Für gut ein Drittel der 34 Wohnungen (27 Prozent der Flächen sind für „Orte der Begegnung“ reserviert!) habe er bereits Mietverträge abgeschlossen, mehr als die Hälfte könne – über ein Jahr vor der endgültigen Fertigstellung zu Weihnachten 2016 – als vermietet betrachtet werden. Die Interessenten kommen zu einem großen Teil aus der Region, aber auch auf Neu-Luckenwalder aus Bayern und Sachsen darf sich die Bürgermeisterin freuen. Der in diesem Jahr gegründete Bewohner-Verein „50life e.V.“, der angefangen hat, sich um Garten und Park zu kümmern, hat bereits über 20 Mitglieder. Und Werner Weng wohnt selbst auch im Haus.
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Fotos:
1.Pan_bearbeitet-1.jpg, „Das Dach wird eingedeckt“, Bildrechte: Werner Weng
2.Richtfest mit Zimmermann 1.jpg, „Zimmermeister Binge beim Richtspruch“, Bildrechte: Werner Weng
3.WW+BM.jpg, „Bürgermeisterin Herzog-von der Heide mit Bauherr Weng“, Bildrechte: Werner Weng
4.Heinrichstift-Foto Zebe04.jpg, „Heinrich-Stift von der Drohne aus gesehen“, Bildrechte: Hanns-Christoph Zebe
Fotos bitte abrufen unter info@zeeb-kommunikation.de bzw. 0711-60707-19
Kontakt und weitere Informationen: www.50life.de
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Tel. 030-484964-07 oder 0711-60707-19
Vom Unternehmer und Investor Werner Weng initiiert, organisiert der Verein 50life die Idee des Mehrgenerationen-Wohnens und -Lebens in historischen Gebäuden des Gebrüder-Heinrich-Stifts in Luckenwalde. Dieses bedeutende Baudenkmal in der Kreisstadt des Landkreises Teltow-Fläming, war 1899 eingeweiht worden und bot verdienten Arbeitern der Fabrikantenbrüder Heinrich Wohnungen auf höchstem Niveau. Je eine gute halbe Stunde von der Bundeshauptstadt Berlin und der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam entfernt, entstehen 34 behutsam sanierte Wohnungen für rund 100 Menschen aller Altersgruppen. Bisher sind fünf Wohnungen fertiggestellt und bezogen, die letzten sollen im Herbst 2016 bezogen werden.
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