Oftmals wird ein eher harmloser grippaler Infekt mit einer ernstzunehmenden Grippe verwechselt. Welche Unterschiede zu beachten sind und wie du vorbeugen kannst, haben wir kurz zusammengefasst.
Ein grippaler Infekt ist weitläufig als „Erkältung“ bekannt und bezeichnet eine Infektion, die durch verschiedene Erreger ausgelöst werden kann. Meistens beginnen die Symptome schleichend. Man bekommt beispielsweise leichtes Fieber, Husten, Schnupfen und fühlt sich allgemein schlapp. Ein paar Tage Ruhe und leichte Mittel zur Symptomlinderung sind meist schon ausreichend, um schnell wieder fit zu sein.
Anders sieht es bei einer „echten“ Grippe aus. Diese beginnt ganz plötzlich. Du fühlst dich mit einem Mal deutlich schlapper, bekommst möglicherweise Schmerzen und Fieber. Bis zu 41 Grad Celsius sind möglich. Die Symptome sind denen eines grippalen Infektes sehr ähnlich, was die Diagnose besonders erschwert. Meist treten sie jedoch deutlich verstärkt auf und werden von Appetitlosigkeit begleitet. Ausgelöst wird die Grippe durch Influenza-Viren, die bei einem Bluttest nachgewiesen werden können. Diese Viren infizieren, anders als bei einer Erkältung, nicht nur die oberen, sondern auch die unteren Atemwege.
Schutz durch Impfung?
Eine einfache Erkältung kann von mehr als 200 Erregern ausgelöst werden. Das erschwert die Entwicklung eines Impfstoffes enorm. Daher gibt es gegen einen grippalen Infekt leider keinen wirksamen Impfschutz.
Vor einer Grippe jedoch kann man sich, zumindest größtenteils, durch eine Impfung schützen. Der Impfstoff enthält zurzeit Antigene dreier verschiedener Grippe-Varianten. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt jedes Jahr die Zusammensetzung des Impfstoffes noch vor Beginn der Grippesaison.
Jedoch lässt sich bislang ein Großteil der Bevölkerung in Deutschland nicht impfen, obwohl die Ständige Impfkommission (STIKO) zumindest den Risikogruppen zu einer Impfung rät. Zur Risikogruppe gehören Menschen ab einem Alter von 60 Jahren, Schwangere und Menschen mit einer chronischen Erkrankung. Darüber hinaus sollten sich Personen mit erhöhter Gefährdung (z.B. medizinisches Personal) und jene, die als Infektionsquelle für Risikopersonen dienen könnten, impfen lassen.
Vom Risiko, dennoch an einer Grippe zu erkranken, ist man allerdings auch mit Impfung nicht zu 100 % befreit. Denn das Influenza-Virus verändert sich ständig und niemand kann mit Sicherheit sagen, ob die geimpften Antiviren noch dem Virus zur Hochsaison entsprechen. Dennoch ist der Gang zum Arzt sinnvoll und nicht umsonst. Denn je mehr Menschen sich impfen lassen, desto größer ist der Schutz für die Allgemeinheit, insbesondere für die Nicht-Geimpften.
Auch die oft befürchteten Nebenwirkungen sind gering. Wie bei jeder Impfung kann es in manchen Fällen zu einer leichten Rötung und Schwellung an der Einstichstelle kommen. Außerdem können für ein bis zwei Tage Symptome wie beispielsweise eine verstopfte Nase auftreten. Im Vergleich zum möglichen Verlauf einer Grippe sind diese Nebenwirkungen jedoch harmlos.
Wann zum Arzt?
In den meisten Fällen ist es sinnvoll, einen Arzt zu kontaktieren. Besser, du gehst einmal zu oft als zu wenig. Eine einfache Erkältung ist nach ein paar Tagen Bettruhe zwar überstanden, aber die richtigen Medikamente können währenddessen zumindest die Symptome lindern. Eine Grippe ist durch einen Bluttest nachweisbar, der natürlich vom Arzt durchgeführt werden muss. Insbesondere wenn das Fieber über mehrere Tage anhält oder die Atemwege mit gelbgrünem Schleim besetzt sind, ist ein Arztbesuch ratsam.
Zudem kann er dir eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen, so dass du in Ruhe genesen und deine Mitmenschen nicht anstecken kannst.
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