Jetzt insgesamt 168 Substanzen zur Autorisierung
Bad Birnbach, 15. Januar 2016 – Der FBDi e.v. (http://www.fbdi.de) verweist auf die Erweiterung der REACh-Kandidatenliste um fünf neue SVHCs per 17. Dezember 2015 – insgesamt stehen damit nun 168 Stoffe auf der Liste. Grund für die Neuaufnahme sind die krebserrengende, fortpflanzungsgefährdende, anhaltende, bioakkumulativen und giftigen (PBT) und besonders anhaltende und äußerst bioakkumulative (vPvB) Eigenschaften. Neu auf der Kandidatenliste sind:
Nitrobenzol:
EC Nr. 202-716-0 / CAS Nummer 98-95-e – fortpflanzungsgefährdend; Einsatzbereich: Zur Herstellung anderer Stoffe
2,4-di-tert-butyl-6-(5-Chlorobenzotriazol-2-yl)Phenol (UV-327):
EC Nr. 223-383-8 / CAS Nr. 3864-99-1 – vPvB (Art. 57e); Einsatzbereich: UV-Schutz in Belägen, Plastik, Gummi und Kosmetik
2-(2H-Benzotriazol-2-yl)-4-(tert-butyl)-6-(sec-butyl)Phenol (UV-350):
EC Nr. 253-037-1 / CAS Nr. 36437-37-3 – vPvB (Art. 57e); Einsatzbereich: UV-Schutz in Belägen, Plastik, Gummi und Kosmetik
1,3-Propansulton:
EC-Nr. 214-317-9 / CAS Nr. 1120-71-4 – Krebserregend (Art. 57a); Einsatzbereich: Elektrolytflüssigkeit in Lithium-Ionen-Batterien
Perfluorononan-1-oic-Säure und deren Natrium- und Ammoniumsalze:
EC Nr. 2016-801-3 / CAS Nr. 375-95-1 bzw. 21049-39-8 bzw. 4149-60-4 – Fortfplanzungsgefährdend (Art. 57c) bzw. PBT (Art. 57d); Einsatzbereich: Verarbeitungshilfsstoff für die Fluorpolymer Herstellung / Schmierölzusatz / Tensid für Feuerlöscher / Reinigungsstoff / Antifoulingmittel zur Textilappretur / Tensid zum Polieren / Imprägniermittel und in Flüssigkristallanzeigen (LCD-Panels)
Letztere wurden unter Einbindung des Kommittees der Mitgliedsstaaten auf die Kandidatenliste aufgenommen.
Damit umfasst die REACh-Kandidatenliste nunmehr 168 besonders besorgniserregende Substanzen (SVHCs). In diesem Zusammenhang weist der FBDi ausdrücklich auf die grundsätzlich seit dem 1. Juni 2011 bestehende Notifikationspflicht für SVHCs (Substances of Very High Concern) hin. Sie gilt auch für bereits auf dem Annex XIV stehenden SVHCs. Ab Aufnahme einer Substanz in die Kandidatenliste bleiben Unternehmen und Distributoren/Importeure 6 Monate Zeit für eine Meldung an die ECHA, sollte in ihren importierten Erzeugnissen einer dieser Stoffe mit mehr als 0,1 Gewichtsprozent enthalten sein UND in kumulativ mehr als einer Tonne pro Jahr (über alle betroffenen und importierten Erzeugnisse) auftreten.
Besonders wichtig ist lt. FBDi die verschärfte Informationspflicht durch das vom EuGH im September 2015 getroffene Urteil im Zusammenhang mit der REACh-Verordnung (EG 1907/2006): War bislang der Schwellenwert mit 0,1 Massenprozent (Art. 7, Abs 2 und Art. 33 REACh-VO) für das Enderzeugnis definiert, so gilt dieser ab sofort auf der Ebene der in einem komplexen Enderzeugnis enthaltenen Erzeugnisse, aus denen dieses Enderzeugnis besteht.
Die gesamte Liste mit den Kandidaten (inkl. Support-Dokumente) für die Aufnahme in den Anhang XIV der REACh-Verordnung ist auf der Webseite der ECHA einsehbar unter: http://echa.europa.eu/web/guest/candidate-list-table . Gemeinsam mit den Mitgliedsstaaten und der europäischen Kommission befasst sich die ECHA mit Stoffen, die für die menschliche Gesundheit und die Umwelt bedrohlich sind. So zielt die SVHC Roadmap 2020 darauf ab, dass die Kandidatenliste bis 2020 alle relevanten SVHCs enthält.
Über den FBDi e. V. (www.fbdi.de ):
Der Fachverband der Bauelemente Distribution e.V. (FBDi e.V.) mit Sitz in Bad Birnbach ist seit 2003 eine etablierte Größe in der deutschen Verbandsgemeinschaft und repräsentiert einen Großteil der in Deutschland vertretenen Distributionsunternehmen elektronischer Komponenten.
Neben der informativen Aufbereitung und Weiterentwicklung von Zahlenmaterial und Statistiken zum deutschen Distributionsmarkt für elektronische Bauelemente bildet das Engagement in Arbeitskreisen und die Stellungnahme zu wichtigen Industriethemen (u.a. Ausbildung, Haftung & Recht, Umweltthemen) eine essenzielle Säule der FBDi Verbandsarbeit.
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