Datendrosselung bei DSL- und Kabel Internet Tarifen

17.09.2015 | Verschiedenes

Was müssen Kunden zukünftig beachten

Datendrosselung bei DSL- und Kabel Internet Tarifen

(Bildquelle: by Getty Images)

Ein Blick auf diverse Statistiken bezüglich des Datenverkehrs im Internet zeigt, dass das World Wide Web in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird. Das Internet dient heutzutage nicht mehr nur der Kommunikation via E-Mail oder dem Abrufen von Webseiten. Vielmehr dient es auch den Servern und Maschinen untereinander dazu, Daten auszutauschen. Der Fachbegriff dafür ist M2M-Kommunikation (machine-to-machine). Die Menschheit befindet sich in diesem Bereich noch am Anfang des Informationszeitalters.

Ein weiterer Grund für den steigenden Geschwindigkeitsbedarf ist zudem der Mensch und sein Wunsch nach Wohlstand: HD- oder 4K-Filme im IP-TV sollen schließlich ruckelfrei in das heimische Wohnzimmer gelangen. Ebenso muss der Download neuer Spiele und Apps über die verschiedenen Stores so schnell wie möglich vonstattengehen – am besten natürlich alles gleichzeitig. Damit das alles reibungslos funktioniert, müssen hohe Bandbreiten flächendeckend zur Verfügung stehen. Der Netzausbau ist jedoch teuer und die Kosten tragen die Kunden mit, ganz gleich ob sie sich auch mit einer geringeren DSL-Geschwindigkeit zufrieden geben würden. Seit wenigen Jahren kommt seitens diverser DSL-Anbieter immer wieder die Idee auf, DSL-Tarife ab einem gewissen Datenvolumen pro Monat oder Tag zu drosseln – die verfügbare Geschwindigkeit also herabzusetzen.

Warum wird gedrosselt?
In erster Linie würde eine Drosselung die Poweruser, also jene, die mehrere hundert Gigabyte im Monat herunterladen, einschränken und auf diese Weise zu einer Entlastung des Netzes führen. Die DSL-Anbieter hätten also weniger Kosten. Dieser Grund steht für manche Anbieter allerdings nicht im Vordergrund: Die Deutsche Telekom beispielsweise hat mit einer Drosselung die Absicht, die Kosten gerechter auf die Internetnutzer zu verteilen: Jene, die wenig Traffic (Datenverkehr) verursachen, müssen demnach weniger zahlen. Die Datendrosselung im DSL-Tarif ist nach dieser Auffassung nur gerecht. Andersherum jedoch argumentieren Gegner damit, das Internet mit einer Datendrosselung in zwei Teile zu spalten: So würden Menschen mit weniger Geld in ihrer Freiheit eingeschränkt. Dies ist der Ansatz der noch umstritteneren Netzneutralität: Inzwischen aus dem Gesetzentwurf im EU-Parlament getilgt, sollte hier eine Art Zwei-Klassen-Internet eingeführt werden, in welchem Menschen, die große Datenpakete verschicken und eine Art „Überholspur“ nutzen, auch mehr zahlen müssen.

Welche Anbieter drosseln?
Mittlerweile gibt es bereits einige DSL-Anbieter, die ihre Tarife mit einer Klausel über Datendrosselung versehen haben. 1&1 beispielsweise drosselt seinen Tarif DSL Basic nach Überschreiten von 100 GB Datenvolumen pro Monat auf 1.024 kBit/s. Alle anderen höherpreisigen Tarife werden nicht gedrosselt. Dem gegenüber stehen jene Anbieter, die sämtliche Tarife mit einer Drosselung versehen haben: Kabel Deutschland bremst insbesondere Nutzer von File-Sharing-Diensten, O2 Telefonica handhabt die Drosselung so, dass auf 2 Mbit/s gedrosselt wird, wenn drei Monate in Folge mehr als 300 GB (M, L, L Family) bzw. 500 GB (XL) heruntergeladen wurde. Gegen Zuzahlung kann das Datenkontingent aufgestockt werden. EWE TEL, EasyBell, htp, M-net, Tele Columbus, NetCologne, Vodafone, die Deutsche Telekom und Unitymedia (ehemals Kabel BW) drosseln ihre Tarife hingegen nicht. Bis auf die Deutsche Telekom plane auch keiner eine Drosselungsklausel.

Die Webseite www.festnetz-vergleich.de informiert über Tarife im Bereich Festnetz, DSL und Kabel Internet. Außerdem erhalten Kunden wichtige Erläuterungen zur Sicherheit im Internet.

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