Auto im Alltagsbetrieb: Zehn Jahre mit dem VW Polo

09.02.2016 | Verschiedenes

Zuverlässigkeit, Verbrauch und mehr: Presseweller stellt das Fahrzeug aus dem Praxisgebrauch vor

Auto im Alltagsbetrieb: Zehn Jahre mit dem VW Polo

Der hellblaue Polo hat sich bewährt. (Foto: presseweller)

Siegen. Februar 2016 (DiaPrW). Der VW Polo ist bekannt und beliebt. Uns gefiel das Autochen in der hellblauen Farbe auf Anhieb. Also kauften wir es nach der ausgiebigen Probefahrt. Nach mehr als zehn Jahren und über 60.000 Kilometern mit dem fünftürigen Polo 9N, Benziner, ziehen wir nun Bilanz. In Kürze: Es gab keine größeren Mängel, und der Kleine erwies sich bisher stets als zuverlässig. Beim Verbrauch im Alltagsverkehr gibt es aber keine Jubelstürme.

Der Polo, Baujahr 2005, Benziner mit 1,4-Liter-Motor, 75 PS (55 kW), kann auch heute noch im Klassenvergleich bezüglich Beschleunigung und Höchsttempo (12,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h, 172 km/h laut veröffentlichter Basisdaten) mithalten. Hinsichtlich des Leistungsvermögens spüren wir keine Veränderungen gegenüber den Anfängen. Treten wir auf der Bahn das Gaspedal ganz durch, geht es relativ schnell auf über160 km/h und tachomäßig bis an 180 km/h. So salopp und flott er sich dort zeigt, offenbart die geringe PS-Leistung auf Steigungen doch ihre Nachteile: kleineren Gang einlegen, um noch flott mitzuhalten. Es macht einen großen Unterschied, ob man mit zwei oder vier Personen fährt. Schön: Auch bei Tempo zeigt sich der VW noch im vertretbaren Maße laufruhig.

Innenraum passt
Angesichts der Außenmaße von gut 3,91 mal 1,65 Meter hat uns die Innenraumgröße von Anfang an positiv überrascht. Selbst die Rücksitzpassagiere finden noch gut Platz. Mitfahrer zeigten sich stets zufrieden. Der Kofferraum – mit Ladekante – fasst rund 270 Liter und reicht für mittleres Urlaubsgepäck. Bei unserer Ausführung lassen sich die Rücksitze geteilt umlegen. Es gibt verschiedene Ablagen. Unser Polo hat auch einen oberhalb im Armaturenbrett ausfahrbaren Becherhalter als Sonderausstattung. Optimal. Für uns viel besser, als die zwischen den Sitzen oder hinter dem Schalthebel angebrachten “Höhlen”, in die man die Becher steckt und dann je nach Gang rausbugsieren muss. Gibt es leider heute oft.
Der Fahrerplatz mit sehr griffigem Lenkrad und gutem Blick auf die Rundinstrumente, ergänzt um die astreine Schaltung des Fünfganggetriebes, ist für uns optimal. Zur Sicherheit sind zwei Front- und zwei vordere Seitenairbags an Bord. Klar, ABS und Co. Aber ein elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) war damals nicht serienmäßig, daher Fehlanzeige.

Fahrverhalten und Verbrauch
Der Polo lässt sich handlich fahren. Er ist übersichtlich, sodass er auch im Stadtverkehr und beim Parken eine guter Partner ist. Auf der Autobahn zeigt er stabile Lage und guten Geradeauslauf. Der Fronttriebler, leicht fest, aber insgesamt doch komfortabel abgestimmt, liegt auch sonst ordentlich auf der Straße. Das Kurvenverhalten geht weitgehend in Ordnung. Bei flotterem Kurvenritt neigt er aber zum Untersteuern, bei feuchter, nasser Strecke schon sehr früh. Das haben wir im Kalkül, da ohne ESP nur der Fahrer ausgleichen kann.
Beim Sprit ist der alte Polo kein Kostverächter. Mit Stadt- und Überlandverkehr genehmigt er sich oft bis an die zehn Liter Super pro 100 Kilometer. Je nach Landstraßenanteil und äußeren Einflüssen liegen wir aber meist bei über acht Liter. Nicht wenig. Viel besser sieht das auf Langstrecke aus, sogar mit hohem Autobahnanteil. Aktuell erreichten wir bei minimalem Landstraßen- und Innerortsanteil und sonst Autobahn einen Verbrauch von gut 6,9 Litern. Das wiederum liegt im Hinblick des angegebenen Kombiwertes von 6,4 – 6,5 Liter/ 100 Kilometer im Rahmen. Bis auf die Langstreckenwerte sind die Verbrauchswerte angesichts der Leistung nicht gerade gut. Aber die Technik ist jetzt zehn Jahre weiter. Zu aktuellen Fahrzeugtests gelangt man über die Seite www.presseweller.de.

Reparaturen und erste Batterie
Inspektionen und Wartungsarbeiten wurden und werden durchgehend laut Serviceheft vom VW-Fachbetrieb durchgeführt. Die Kosten für eine Inspektion sind überschaubar. Man macht uns darauf aufmerksam, wenn etwas nicht in Ordnung ist oder zusätzlich geprüft werden sollte und bespricht es. Alle TÜV-Termine verliefen bisher ohne Beanstandungen. Trotz häufigen Stadt- und Kurzstreckenverkehrs ist noch die erste Batterie aktiv. Der Polo hat bisher auch noch nie seinen Dienst versagt. Pluspunkte!

Es gab einige wenige Mängel. Bereits kurz nach Kauf traten nervende Knatschgeräusche auf. Da während der Gewährleistung, wurden Gummilager oder -puffer ausgetauscht. Schon sehr früh, bei unter 30.000 Kilometer, mussten alle Bremsbeläge – durchaus im Rahmen – gewechselt werden, aber auch die vorderen Bremsscheiben. Bei den Rücklichtabdichtungen scheint es zu hapern. Im Leuchtenbereich bildet sich trotz Änderung immer wieder Kondenswasser. Dadurch hat sich auch Rost angesetzt. Wahrscheinlich muss die Gesamtleuchte irgendwann ersetzt werden.
Bei knapp über 50.000 Kilometern war der Austausch der “Weichlager” an der Vorderachse fällig. Zwischen 55.000 und 60.000 Kilometern musste eine Dichtung am Kühlerthermostat erneuert werden. Das war’s an Reparaturen. Okay, ab und zu war auch einmal eine defekte Lampenbirne zu erneuern. Kostenmäßig fielen nur die Bremsscheiben und die Vorderachsarbeiten etwas höher ins Gewicht. Über zehn Jahre gesehen, kann man selbst das vernachlässigen. Mancher Autobesitzer wäre froh, solch eine günstige Reparaturbilanz ziehen zu können.
Fazit: Abgesehen vom Verbrauch können wir unserem Polo bescheinigen, dass er bis jetzt zuverlässig war und wenig Extrakosten verursacht hat. Das ist doch alles in allem ordentlich. (jw)

Aus den Technischen Daten*
Polo, 5-türig, EZ 4/2005; Motor: 1390 ccm, 75 PS (55 kW), höchstes Drehmoment 126 Nm/ 3800 Touren
Spitze 172 km/h, 0 – 100 km/h 12,9 Sek.
L x B x H in m: 3,91 x 1,65 x 1,467
Verbrauch/ CO2-Emission (kombiniert) nach EG-Messvorschrift: 6,4 – 6,5 l/ 100 km, CO2 154 g/km
*nach Unterlagen des Herstellers

Allgemein: Bericht nach eigenen Eindrücken. Alle Angaben beziehen sich auf den deutschen Markt sowie in diesem Fall auf die damalige Ausführung. In anderen Ländern kann es andere Spezifikationen, Leistungen und Werte, Bezeichnungen und Ausstattungen geben. Irrtum vorbehalten. Seit 1979 schreibt und veröffentlicht Jürgen Weller Autotests, von Audi bis Seat und von Citroen bis Skoda, vom Kleinwagen über Limousinen und SUVs bis zum Sportwagen. Aktuelle Tests finden sich bei Presseweller im Magazin “Praxis-Autotest-Report”, umfangreicher mit mehreren Bildern im Blog Auto + Verkehr, auf vielen Webportalen sowie im Printbereich oft im SiegerlandKurier und SauerlandKurier.
Mehr und anmeldungsfreier Zugang auf “Auto-Medientexte” bei http:// www.presseweller.de

Jürgen Weller, Medienbüro DialogPresseweller, führt seit über 30 Jahren praxisnahe Autotests durch, vom Kleinstwagen bis zur Limousine und vom Kombi über SUV und Geländewagen bis zum Sportwagen – veröffentlicht in verschiedenen Printmedien wie seit vielen Jahren im SauerlandKurier und im SiegerlandKurier sowie seit mehren Jahren im Web, unter anderem auch im Blog autodialog.blogspot. Herausgegeben wird der Praxis-Autotest-Report als Blättermagazin, alles ansteuerbar über die Zentralseite “Auto-Medientexte” auf presseweller.de. Zum Portfolio gehören ebenfalls Tourenbeschreibungen und mehr für Fahrradfahrer und Motorbiker sowie Reiseberichte und -themen, im PR-Bereich auch für Kunden.

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