Audi benachteiligt freie Händler und Vermarkter

21.01.2016 | Verschiedenes

Subventionen für von Abgasmanipulationen betroffenen Gebrauchtwagen nur für eigenes Händlernetz / Der Verband der markenunabhängigen Fuhrparkmanagementgesellschaften kritisiert Wettbewerbsverzerrung und fordert Gleichbehandlung

Audi benachteiligt freie Händler und Vermarkter

VMF fordert Gleichbehandlung für alle Kunden und Vermarkter.

Bad Homburg, im Januar 2016. Der Verband der markenunabhängigen Fuhrparkmanagementgesellschaften (VMF) repräsentiert mit rund 90.000 Bestands-Fahrzeugen aus dem Hause Volkswagen den sicher größten deutschen Kunden des VW-Konzerns in Deutschland. Mehrere zehntausend Leasingrückläufer werden Jahr für Jahr als Gebrauchtwagen vermarktet. Darunter sind auch Dieselfahrzeuge der Marke Audi mit der Motorenbaureihe EA 189, die von den bekannten Software-Manipulationen betroffen sind.

Gebrauchtwagenpreise orientieren sich an dem jeweiligen Fahrzeugangebot, dem Hersteller- und Modellimage sowie den damit verbundenen kostenlosen Zusatzleistungen über den Handel. „Die beim Vertragsbeginn kalkulierten Preise werden für alle manipulierten Fahrzeuge des Volkswagenkonzerns in der Regel nicht mehr erzielbar sein, denn die möglichen Käufer können Risiken und Folgewirkungen der Abgasmanipulation nicht einschätzen“, so Michael Velte, Vorsitzender des Vorstandes des VMF und Geschäftsführer der Deutschen Leasing Fleet GmbH in Bad Homburg. Dies wirkt sich auch negativ auf alle Verkäufer von Audi-Gebrauchtwagen aus. Insbesondere bei Leasingfahrzeugen sind die Gebrauchtwagenpreise als so genannte Restwerte wichtiger Bestandteil der gesamten Leasingkalkulation. Eine vom Hersteller ausgelöste manipulationsbedingte Abwertung führt zu einem betriebswirtschaftlichen Schaden bei den Gebrauchtwagenvermarktern. Insbesondere dann, wenn sich der Hersteller dem freien Handel gegenüber nicht kooperativ verhält. Sondern vielmehr nur die eigene Handelsorganisation einseitig subventioniert.

Audi führt die „Trust Kampagne GW“ durch
Die Audi AG als Verursacher der marktschädlichen Entwicklung hat zur Sicherung des Preisniveaus für die eigenen Vertrags-Händler ein Subventionspaket geschnürt. Im Rahmen des Verkaufsunterstützungsprogramms für Gebrauchtwagen „Trust Kampagne GW“ bietet die Audi AG über ihre Vertragshändler Kaufinteressenten von betroffenen Fahrzeugen an, gratis eine Audi-Gebrauchtwagengarantie bis zum fünften Fahrzeugjahr und 24 Monate Wartung und Inspektion nutzen zu können. Alle Kosten dafür übernimmt die Audi AG. Die Vertragshändler haben entsprechende Werbekampagnen gestartet. Freie Händler sowie die markenunabhängigen Leasinggesellschaften blieben von der Unterstützung bisher ausgeschlossen. „Dass Audi eine Art Schadensersatz leistet, der Händlern und Käufern zu Gute kommt finden wir richtig. Es sollte jedoch alle Vermarkter der betroffenen Fahrzeuge einschließen. Unsere Anfragen dazu blieben bei der Audi-AG bisher ohne verwendbares Ergebnis“, sagt der VMF-Chef. Der VMF weist hier auf eine unhaltbare Wettbewerbsverzerrung zugunsten der Audi-eigenen Händlerschaft hin. Denn gerade erst mit Einführung dieser Aktion wird den Gebrauchtwagenkäufern besonders deutlich aufgezeigt, ein abgasmanipuliertes Fahrzeug aktuell nur mit erheblichen Zugeständnissen zu kaufen.

Wettbewerbsverzerrung aufheben
Fakt ist, dass Probleme in der Gebrauchtwagenvermarktung der Marke Audi und damit wirtschaftliche Schäden entstanden sind und noch entstehen werden, weil die Käufer der Neuwagen bewusst getäuscht worden sind. „Realisiert sich dieser Schaden erst beim Verkauf des Gebrauchtfahrzeuges, muss der Hersteller dafür haften“, so Velte. Die Trust-Kampagne des Konzerns ist daher also nichts anderes, als eine Schadensbegrenzung und -kompensation. Und auf beides haben alle Geschädigten Anrecht, nicht nur die Audi-Vertragshändler. Es fehlt jeder sachlich gerechtfertigte Grund, mit herstellerunabhängigen Anbietern anders zu verfahren. Der VMF fordert daher, die Sonderbehandlung zu unterlassen: sie also allen geschädigten Parteien zu öffnen, so dass private Kaufinteressenten für betroffene Fahrzeuge sich darauf verlassen können, die gleichen Ausgleichsvorteile auch beim Kauf über freie Leasinggesellschaften zu erhalten. Bisherige Bemühungen seitens des Verbandes, dieses partnerschaftlich – auch im Kundeninteresse – mit dem Herstellerkonzern zu initiieren, blieben bei der AG vorerst mit einem klaren Nein beantwortet, was der VMF so nicht akzeptieren wird.

Der VMF, der Verband der markenunabhängigen Fuhrparkmanagementgesellschaften, fokussiert sich auf Qualitäts- und Zukunftssicherung. Er versteht sich als Kompetenzzentrum für Fuhrparkmanagement. Ihm gehören sieben herstellerunabhängige Flottenleasinggesellschaften mit hoher Marktbedeutung und langjähriger Erfahrung an. Mit ihrer gemeinsamen Arbeit setzen sie Branchenstandards, um dem Flottenbetreiber, Sicherheit und Transparenz beim Management seines Fuhrparks zu bieten. Sie sind objektive Berater zu Wirtschaftlichkeit und Effizienz im Fuhrpark durch eine alleine auf die Bedürfnisse des Fuhrparks abgestimmte Fahrzeugleasing-Service Kombination. Gerade für Fuhrparkneulinge sind sie erste Anlaufstelle.

Zum VMF gehören die ALD AutoLeasing D GmbH, Arval Deutschland GmbH, Athlon Car Lease Germany GmbH & Co. KG, Deutsche Leasing Fleet GmbH, GE Auto Service Leasing GmbH, LeasePlan Deutschland GmbH, Mobility-Concept GmbH.

Firmenkontakt
VMF – Verband markenunabhängiger Fuhrparkmanagementgesellschaften e. V.
Lea Blohmann
Frölingstraße 15-31
61352 Bad Homburg v.d.H.
06 172 – 88 23 97
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