22. qualityaustria Forum: Mut zu neuen Bildern im Kopf

10.03.2016 | Finanzen // Versicherungen

22. qualityaustria Forum: Mut zu neuen Bildern im Kopf

22. qualityaustria Forum v.l.n.r.: M. J. Reimer, J. Ganglbauer, C. Milborn, K. Scheiber (Bildquelle: @ Anna Rauchenberger)

Das 22. qualityaustria Forum brachte 900 interessierte Besucher am Mittwoch, den 9. März in den Salzburg Congress. Im Fokus der Veranstaltung standen Vorträge, die sich mit dem Mut zur Veränderung von bestehenden Strukturen und konventionellen Denkmustern beschäftigten, um das Potential für innovative Lösungswege zu steigern.

Audits im Wandel
Konrad Scheiber, CEO von Quality Austria, eröffnete das diesjährige Forum, das mit 900 Teilnehmern, darunter 590 Vertreter österreichischer Unternehmen und 110 renommierte Berater, einen neuen Besucherrekord verzeichnen konnte. In seinem Impulsreferat zum Thema „Systemaudits – neue Wege, neue Ziele“ sprach Scheiber über Audits im Wandel der Zeit. „Entwicklungen wie Industrie 4.0, wachsende Compliance Anforderungen, ein sich veränderndes interkulturelles Umfeld sowie Energie- und Ressourceneffizienz sind nur einige Faktoren, die von Organisationen mehr denn je Agilität in einem dynamischen Umfeld erfordern“, hob Scheiber hervor. Um neue Wege im Audit beschreiten und damit dem schnelllebigen Wirtschaftsgeschehen begegnen zu können, seien eine entsprechende Audit-kultur und strategie sowie die Bereitschaft für Veränderung gefragt. Mit dem neuen Positi-onspapier „Das Audit“ habe die Quality Austria die Vielfältigkeit von Audits aufgezeigt und sechs verschiedene Auditkategorien systematisch charakterisiert.

ISO 9001:2015 im Praxis-Check
Anni Koubek, Prokuristin Innovation, Business Development Qualität, Quality Austria, ging in ihrem Vortrag auf die Herausforderungen und Chancen der ISO 9001:2015 aus Sicht von Unternehmen ein. In diesem Jahr seien die meisten Umstiege von der ISO 9001:2008 auf die neue Qualitätsmanagementnorm zu erwarten. Keines der bisher von Quality Austria zertifizierten Unternehmen plane, die Zertifizierung auslaufen zu lassen. Die befragten Organisationen beschäftige vor allem der risikobasierte Ansatz, mit dem Chancen und Risiken identifiziert und darauf basierend Maßnahmen abgeleitet werden. Als weitere Herausforderungen in Bezug auf die Umsetzung der ISO 9001:2015 würden die Unternehmen die Anforderungen sehen, das Wissen der Organisation zu managen sowie die Ge-schäftsführung zu überzeugen und einzubinden. „Der Nutzen des risikobasierten Ansatzes liegt für Unternehmen besonders in der guten Durchleuchtung der jeweiligen Prozesse und einer damit verbundenen intensiven Auseinandersetzung, wodurch kritische Erfolgsfaktoren erkannt und beherrscht werden können“, so Koubek. Fazit: die Anforderungen der revidier-ten Norm hätten Unternehmen Impulse gegeben, über das Kerngeschäft neu nachzudenken.

Ideen sind steuerfrei
Der deutsche Querdenker Otmar Ehrl, Geschäftsführer, Querdenker International GmbH, zeigte in seinem Vortrag zum Thema „Querdenken – vom Stör- zum Schlüsselfaktor des zukünftigen Erfolgs“ neue Blickwinkel auf Innovationsprozesse und Unternehmenskultu-ren auf. Ein Querdenker denke interdisziplinär, verlasse die Komfortzone und wolle konkrete Ergebnisse sehen. Starre Hierarchien und Macht-Strukturen würden Querdenker einschrän-ken, weil es nicht um Kompetenz, sondern um Netzwerke gehe. Außerdem seien Routine-Barrieren und festgefahrene Denkmuster hinderlich. Schubladendenken und Komplexitäts-Verliebtheit, Abteilungs- und Bereichsegoismen, Tunnelblick und Branchenblindheit würden die Einnahme anderer Perspektiven hemmen. Innovation ohne Qualität gehe und gebe es nicht. Daher sei ein Qualitätsmanager auch ein Querdenker. „Eine Norm bietet enorm viele Spielräume, um kreativ zu sein“, erläuterte Ehrl, der Qualitätsmanager als „Qualitätsdenker“ bezeichnete.

Von innen nach außen
Mit einem praxisnahen Einblick leitete Julia Ganglbauer, Teamleiterin CSR, Qualität und Umwelt, Biogena Naturprodukte, die Programmpunkte am Nachmittag ein. So habe Bio-gena vor kurzem „Mut“ als vierte Säule im Wertegerüst des Unternehmens aufgenommen und die Philosophie des Unternehmens ganzheitlich aufgebaut sowie am Wohlbefinden der Mitarbeiter orientiert. Im Hinblick auf die Zukunftsgestaltung werden die sechs Mega Trends Female Shift, Mobilität, Neo-Ökologie, Gesundheit, New Work und Individualisierung verfolgt und auf Biogena ausgerichtet. „Wir haben das Sustainable Development Goal der UN aufge-griffen und für uns interpretiert. Darauf basieren die Werte und die Elemente der Unterneh-menskultur“, erklärte Ganglbauer. Diese Werte – Vertrauen, Verantwortung, Wertschätzung und Mut – seien auch Grundlage für das Management. Da ein „gesundes“ Lebensmittel auch eine entsprechende Verpackung benötige, habe man Dosen aus Zuckerrohr entwickelt, um jene aus Mineralöl zu ersetzen.

Lebenszyklus im Fokus
Anschließend folgte eine spannende Podiumsdiskussion, die von Puls 4 Moderatorin Corinna Milborn geleitet wurde. Axel Dick, Prokurist Business Development Umwelt und Ener-gie, Public Relations, Quality Austria wies darauf hin, dass die geforderten Ziele des Energieeffizienzgesetzes hinsichtlich Einsparung und Effizienzsteigerung übererfüllt wurden. Unternehmen befänden sich mitten in einem Transformationsprozess, der Material- und Res-sourceneffizienz sowie nachhaltige Produktgestaltung zunehmend in den Vordergrund rücke. Der Klimaschutzvertrag aus Paris, neue Energieeffizienzziele und umweltpolitische Rahmen-bedingungen würden das Umfeld der Organisationen in naher Zukunft verändern. Daher fordere auch die ISO 14001 die Betrachtung des Lebensweges eines Produktes, der die Be-schaffung, das Design, die Produktion, Logistik, Nutzung und Wiederverwendung sowie das Recycling und die Entsorgung eines Produktes umfasse. Außerdem sei die ISO 14001 eine Chance, mögliche Marktrisiken zu erkennen und über Produktentwicklungen sowie neue Ge-schäftsmodelle nachzudenken. Erik G. Hansen, Head of the Institute for Integrated Quality Design, Johannes Kepler Universität Linz, betonte, dass Innovations- und Le-benszyklusorientierung sowie die Betrachtung von Qualität als Gestaltungsansatz für das Qualitätsmanagement zentral seien und ergänzte: „Durch die aktuellen Entwicklungen auf europäischer Ebene wie Circular Economy wird die wissenschaftliche Arbeit am Institut und die Übersetzung für die unternehmerische Praxis zusätzlich an Bedeutung gewinnen.“ Ganglbauer brachte in die Diskussion ein, dass ein Paradigmenwechsel stattfinde, der Schaf-fung eines gesellschaftlichen Mehrwerts verlange.
Danach lieferte Bernhard Ludwig, Seminarkabarett, den Teilnehmern des Forums eine „Anleitung zum lustvoll Leben“.

Das Unmögliche denken
Markus J. Reimer, Speaker, BusinessExpert, Auditor, sprach in seinem Vortrag „Wa(h)re Innovation – warum und wie wir anders denken müssen“ über wesentliche Vo-raussetzungen für Innovationskultur. Der promovierte Philosoph, Auditor und international anerkannte Speaker zum Thema Innovation hob unter anderem die Zieldiskrepanz, die Ver-sagens-Angst und starre Denkmuster in der Organisation als Innovationskiller hervor. Es brauche 2.000 Ideen, um zu 10 erfolgreichen Innovationen zu kommen. Außerdem müsse man alle Mitarbeiter ins Boot holen, um erfolgreiche Innovationen voranzutreiben. Weiters sei es wichtig, Experimente zuzulassen, um auf Neues zu stoßen. Die revidierte Qualitäts-managementnorm ISO 9001:2015 sei nun offener für Verbesserungen und Innovationen im weiteren Sinn. „Innovation bedeutet immer Mut!“, resümierte Reimer.

Quality Austria Trainings-, Zertifizierungs- und Begutachtungs GmbH (www.qualityaustria.com) ist nationaler Marktführer und Ansprechpartner in den Bereichen der Integrierten Managementsysteme und Branchenstandards betreffend Qualität, Umwelt und Sicherheit. Die Leistungen der Quality Austria reichen von der Aus- und Weiterbildung im Bereich internationaler Managementtrends, der Zertifizierung von Qualitäts- und Managementsystemen bis zur Vergabe des Austria Gütezeichens. Die Prämierung österreichischer Organisationen mit dem Staatspreis Unternehmensqualität erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend und der AFQM. Die Zusammenarbeit der Quality Austria mit IQNet, EOQ, EFQM und weiteren internationalen Organisationen sichert die Vermittlung von globalem Know-how und macht das Unternehmen zu einem kompetenten Partner. Weltweit kooperiert Quality Austria mit rund 100 Mitgliederorganisationen. Über 12.000 Organisationen in knapp 50 Ländern profitieren bereits davon. Quality Austria ist ein stabiler Faktor für wertvolle Synergien am Wirtschaftsstandort Österreich.

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