Drei klassische Zenmeister werfen einen frischen Blick aufs Leben

28.09.2015 | Verschiedenes

Huangpo und Linji lehren die Geistesschulung, der Dichter Ryokan das Einssein mit der Natur

Drei klassische Zenmeister werfen einen frischen Blick aufs Leben

(NL/1925868657) Ein Mönch würde eher unter Tiger-Müttern wandern, als den Pfad von Ruhm und Reichtum zu betreten.

Was Taigu Ryokan (17581831) da sagt, könnte das Lebensmotto vieler Buddhisten sein. Der bekannte japanische Dichter rauchte zwar und trank Alkohol, lebte aber auch als Eremit und ernährte sich von dem, was Natur und Bettelgänge hergaben. Bekannt ist er für sein selbstvergessenes Spiel mit Kindern, vor allem aber für seine Kalligrafien, die sich am abstrakt-kursiven Gras-Stil orientierten. Ryokans Leben war von Armut gekennzeichnet. Zwar sind seine Verse in erster Linie Naturbetrachtungen und buddhistischen Metaphern gewidmet. Es finden sich jedoch auch Liebesgedichte an die Nonne Teishin und gesellschaftskritische Verse. Weniger bekannt sind Zeilen, in denen der als unbekümmert geltende Ryokan Selbstzweifel hegte und sich zu seinen Ängsten bekannte. In dieser Übersetzung liegt ein Schwerpunkt auf seinen chinesischen Gedichten, die sich wie stimmungsvolle literarische Miniaturen aus seinem Einsiedlerleben lesen. Zuweilen zeigt Ryokan sich darin auch als buddhistischer Lehrer. Die japanischen Haiku sind knapp und eher wörtlich wiedergegeben.

Taigu Ryokan: Ich spiele auf dem Buddha-Weg. 116 Seiten (Querformat 21×15 cm). Pb. 9,99 . ISBN: 978-3-936018-24-0. (Auch als Ebook erhältlich.)

Linji Yixuan (gest. 866) ist Begründer der nach ihm benannten Chan-Schule, die in Japan als Rinzai-shu bekannt wurde. Er war der so genannte Dharma-Erbe des berühmten Huang-po. Linji lebte zur Zeit der großen Buddhistenverfolgung. Seine Unterweisungen und Dialoge sind im vorliegenden Linji Yulu (jap. Rinzai Roku) überliefert, das erst ca. 250 Jahre nach seinem Tod entstanden sein dürfte. Linjis Stil ist durch eine gewisse Rohheit in der Sprache und im Handeln gekennzeichnet.

Linji Yixuan (Rinzai Gigen): Linji Yulu (Rinzai Roku). Worte eines Zen-Meisters. 100 Seiten. Paperback. 9,99 . ISBN: 978-3-943839-30-3. (Auch als Ebook erhältlich.)

Huang-po Hsi-yün (jap. Obaku Kiun, gest. 850) war einer der größten chinesischen Chan-Meister und Lehrer von Linji (jap. Rinzai). Schon in jungen Jahren trat er in ein Kloster ein, sein wichtigster Lehrer war Pai-chang Huai-hai. Huang-pos Lehre vom Einen Geist soll den Schüler zur unmittelbaren und individuellen Erkenntnis der Wahrheit führen, ohne dass gedankliche Konzepte oder Gefühle im Weg stehen. Seine Lehren bestehen aus Dialogen mit Schülern, Anekdoten und Unterweisungen. Es gibt vier Versionen dieser Texte, wir legen nun eine neue Übersetzung der langen Version vor.

Huang-Po: Geist ist Buddha. Gedanken beruhigen mit Zen. 88 Seiten. Paperback. 9,99 . ISBN: 978-3-943839-28-9. (Auch als Ebook erhältlich.)

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