Einsichten in eine Seidenfabrik

01.12.2015 | Lifestyle // Mode

Neben den vielen kleinen Dörfern, die in Thailand noch Seidenprodukte, wie Seidenschals und Hemden, größtenteils per Hand herstellen, gibt es auch immer mehr große Fabriken, die weltweit verkaufen und entsprechend viel Ware produzieren müssen. In diesen Fabriken wird der Hauptteil der Arbeit von Maschinien erledigt und der Mensch ist eher so etwas wie ein Aufpasser.

Dieser Artikel widmet sich einer Seidenfabrik, die ihre Ware in Europa, Arabien, Nordamerika und Asien vertreibt, die Pasaya Silk Marke.

Anfahrts- und Lagebeschreibung

Die eigentliche Fabrik mit einem Outlet Store, der Seidenschals, Bettbezüge und vieles mehr anbietet, liegt in Ratchaburi, am Highway 4 zwischen den Städten Ratchaburi und Nakhon Pathom. Also eine gut zweistündige Fahrt von Bangkok entfernt. Die Fabrik liegt an der Soi Wat Dao It, benannt nach dem Tempel Dao It.

Erreichbar ist die Pasaya Seidenfabrik per Van-Bus vom Victory Monument, welcher zwischen 7-19Uhr von Bangkok nach Ratchaburi und zurück fährt.

Allerdings hat Pasaya auch Läden in der Innenstadt, z.B im Siam Paragon, wo man alle Produkte von Pasaya, wie Seidenschals kaufen kann.

Die Seidenfabrik liegt inmitten einer ländlichen Gegend. Hier sieht man Kühe und Schafe mit den dazugehörigen Hirten friedlich grasen. Das weitläufige Gelände auf dem die Fabrikhallen und der Outlet-Store liegen, hebt sich durch viele Grünflächen, Seen und kleinere Kunstwerke hervor.

Die Fabrikhallen

Die Pasaya Seidenfabrik umfasst mehrere größere Hallen, die sich jeweils einem Arbeitsschritt widmen.

Es wird hier der Stoff, welcher von Zulieferern kommt, weiterverarbeitet. Das heißt in der Pasaya Seidenfabrik widmet man sich dem Verbinden von Stoffen (z.B. Polyester und Seidenverbindungen), dem Wickeln der Fäden auf Spulen, dem Färben der Stoffe, dem Weben und Verfeinern der Stoffe, sowie dem Schneidern des Endproduktes, wie den bekannten Seidenschals.

Das Gelände ist neben der schönen Landschaft von sehr großen Hallen geprägt, welche alle einen eigenen Namen haben.

Die erste große Halle hinter dem Eingang heißt Kampaeng und dient zur Lagerung von Stoffen und dem Färbungsprozess. Hier können hundert meterlange Stoffteppiche gefunden werden, sowie turmhohe Regale gefüllt mit Stoffen und Seidenschals.

Mehrere große Vorrichtungen werden für das Färben der Stoffe genutzt.

Die zweite Halle auf dem Rundweg über das Gelände heißt Challenger. In dieser Halle werden die Stoffe, welche später zu Seidenschals werden, in großen Maschinien gewebt und zugeschnitten.

Die dritte Halle hat den Namen Pioneer und widmet sich ganz dem Wickeln der Fäden auf dafür vorgesehene Spulen. Dabei gibt es drei unterschiedliche Arbeitsschritte, nämlich das Drehen der Fäden, das Verbinden von unterschiedlichen Fäden aus beispielsweise Seide und Baumwolle, um Mischstoffe zu erhalten, sowie das wickeln der Fäden auf die Spulen, damit diese zu Seidenschals und Vorhängen weiterverarbeitet werden können.

Die nächste große Halle auf dem Rundweg über das Gelände heißt Casamatta. Am Eingang dieser Halle liegt ein kleiner Präsentationsraum, welcher anzeigt was hier produziert wird, nämlich Vorhänge und Seidenschals. In dem Hauptsaal dieser Halle stehen riesige Maschinien, welche die Vorhänge und Seidenschals weben. Dabei machen diese einen erheblichen Krach und benötigen außer Wartung keine menschliche Einwirkung. Aufgrund der Lautstärke darf man diesen Saal nur mit Ohrschützern betreten.

Die letzte Halle auf diesem Gelände, welche der Produktion dient, wird ZigZag genannt. In diesen Räumlichkeiten werden die Stoffe zurecht geschnitten und zu Endprodukten, wie Seidenschals und Hemden, geschneidert. Dazu dienen große Maschinien, welche über einander herfahren. Jede Maschine wird von einem Arbeiter bedient, welcher den Vorgang des Schneiderns steuert.

Verkaufsräume und Restaurant

Direkt neben der Halle ZigZag befindet sich der Outlet-Store. Hier kann man von Seidenschals, Hüten, Taschen, Vorhängen über Teppiche und Bettbezüge so ziemlich alles erhalten, was aus Stoff hergestellt wird. Der Vorteil des Outlet-Stores ist, dass alle Waren um 50-90% des Normalpreises reduziert sind. Es lohnt sich also durchaus die lange Anfahrt, wenn man einiges einkaufen will.

Beim Outlet angeschlossen ist eine kleine Galerie mit gewebten Bildern für Preise um die 500 Euro.

Falls man nach all dem Shopping und Entdecken eine Pause braucht, kann man am Eingang das Cafe besuchen und sich einen Kaffee oder Eis gönnen.

Für den großen Hunger gibt es zwischen den Hallen Casamatta und Pioneer ein top-modernes Restaurant, welches auf Stelzen über einem See in Form einer Spinne gebaut wurde. Der passende Name des Restaurants lautet Octospider.

Das tolle Ambiente des Restaurants mit Sicht auf die Landschaft und den See rechtfertigt die Preise für eine Mahlzeit und Getränk von umgerechnet ca. 5-10 Euro pro Person allemal.

Lehrreiches

An dieser Seidnfabrik kann man sehen, wie in Thailand die Moderne angekommen ist. Die Hauptarbeit wird hier nicht mehr von Menschen, sondern von Maschinen verrichtet. Allerdings werden trotzdem sehr viele Arbeiter in den Fabriken beschäftigt, wobei viele nicht sonderlich viel zu tun haben. Dies drückt sich dadurch aus, dass viele der Arbeiter ein Nickerchen am Arbeitsplatz halten und anscheinend auch ausgedehnte Schläfchen einlegen können ohne zu befürchten Ihre Arbeit nicht zu erledigen.

Pasaya bekommt selbst die Rohseide und Baumwolle von Zulieferern, deswegen kann man die eigentliche Seidenproduktion vom Wurm an hier nicht beobachten.

Die Fabrik verarbeitet die Stoffe aus Seide, Baumwolle und Polyester zu Endprodukten, wie Seidenschals und Bettbezügen, weiter und vertreibt diese.

Eine Besichtigung mit geführter Tour ist hier nur nach voriger Anmeldung möglich. Ansonsten kann einem der Zugang zu mancher Halle verwehrt werden oder man findet niemand der die Arbeitsschritte erklärt.

Der Zugang zu dem Gelände, dem Restaurant und dem Factory Outlet-Store mit dem Verkauf von Seidenschals, Bettbezügen und Kleidungsstücken steht jedoch jedem frei und ist täglich geöffnet.